Veröffentlicht am: 15. Januar 2025

7 Minuten Lesezeit

DORA für Banken: Anforderungen und Umsetzung mit GitLab

DORA-Anforderungen für Banken: Risikomanagement, Testing, Incident-Reporting und Third-Party-Governance mit GitLab systematisch erfüllen.

Die Digital Operational Resilience Act (DORA) tritt am 17. Januar 2025 in Kraft. Für Entwicklungsteams in Banken bedeutet dies: Digitale Resilienz ist nicht nur regulatorische Pflicht, sondern Chance zur Stabilisierung der Organisation. Falls beim Begriff DORA an DevOps Research and Assessment (DORA) Metriken gedacht wird: Der Digital Operational Resilience Act ist ein neues EU-Regulierungswerk zum Schutz von Finanzinstituten gegen digitale Störungen.

Was ist DORA?

Die Digital Operational Resilience Act (DORA) ist ein EU-Regulierungsrahmen zur Stärkung der operativen Resilienz von Finanzinstituten. DORA stellt sicher, dass Banken und andere Finanzdienstleister IKT-bezogene Störungen und Bedrohungen bewältigen, darauf reagieren und sich davon erholen können. DORA definiert spezifische Anforderungen für Risikomanagement, Incident-Reporting, Testing und die Governance digitaler Operationen.

Für deutsche Finanzinstitute überwacht die BaFin die Einhaltung der DORA-Verordnung. Die Anforderungen ergänzen bestehende Regelwerke wie MaRisk (Mindestanforderungen an das Risikomanagement) und BAIT (Bankaufsichtliche Anforderungen an die IT). Deutsche Banken müssen bis zum 17. Januar 2025 systematische Resilienz-Frameworks implementieren.

Kernanforderungen von DORA

DORA führt mehrere kritische Anforderungen ein, um operative Kontinuität zu gewährleisten:

  1. Risikomanagement: Organisationen müssen Systeme etablieren, um Risiken ihrer digitalen Operationen zu identifizieren, bewerten und managen. DORA verankert die Verantwortung für IKT-Risikomanagement auf Executive-Ebene. In Artikel 5 wird der Geschäftsleitung die ultimative Verantwortung für die Überwachung des IKT-Risikomanagements übertragen. Dies umfasst regelmäßige Risikobewertungen und Strategien zur Minderung identifizierter Schwachstellen.
  2. Regelmäßiges Testing: Finanzinstitute müssen systematische Tests ihrer IKT-Systeme durchführen, um deren Fähigkeit zur Bewältigung potentieller Störungen zu evaluieren. Dies umfasst Belastungstests, Szenarioanalysen und Recovery-Simulationen.
  3. Incident-Reporting: Signifikante IKT-bezogene Incidents müssen innerhalb festgelegter Zeitfenster an Regulierungsbehörden gemeldet werden. Diese Anforderung verstärkt die Aufsicht und ermöglicht koordinierte Reaktionen im Finanzsektor. Die aktuellen Regulatory Technical Standards schlagen folgende Meldefristen vor: 4 Stunden für initiale Benachrichtigung nach Klassifizierung und 24 Stunden nach Entdeckung des Incidents, 72 Stunden für den Zwischenbericht und 1 Monat für den Abschlussbericht.
  4. Third-Party-Risikomanagement: DORA fokussiert auf Risiken beim Outsourcing an Drittanbieter. Organisationen müssen sicherstellen, dass Partner dieselben strengen Standards erfüllen, durch Due Diligence und regelmäßige Bewertungen der Third-Party-Performance. Eine der größten Veränderungen für Banken betrifft die Etablierung von Exit-Strategien, detailliert in Artikel 28. Der deutsche Bankensektor – von Großbanken über Genossenschaftsbanken bis zu Sparkassen – steht vor der Herausforderung, IKT-Risikomanagement auf Executive-Ebene zu verankern. Organisationen müssen sich auf Szenarien vorbereiten, in denen Third-Party-Provider operative Anforderungen oder Compliance-Verpflichtungen nicht mehr erfüllen können. Dieser proaktive Ansatz gewährleistet Kontinuität und minimiert Störungen kritischer Services. GitLab bietet hier einen deutlichen Vorteil: Die Plattform ist Cloud-agnostisch. Diese Flexibilität ermöglicht Organisationen, Operationen anzupassen und zwischen Service-Providern zu wechseln, was die Implementierung effektiver Exit-Strategien vereinfacht.

Die formale Regulierungsdokumentation ist hier verfügbar.

Warum DORA für Entwicklungsteams relevant ist

DORA ist für Entwicklungsteams aus folgenden Gründen wichtig:

  1. Verstärkte Security-Posture: DORA betont robuste Cybersecurity-Maßnahmen. Entwicklungsteams müssen Anwendungen von Beginn an mit Security im Fokus bauen – mit einem Security-Left-Mindset. Die DORA-Compliance erfordert Best Practices im Secure Coding, regelmäßige Vulnerability-Assessments und Integration von Security-Controls in den Software-Development-Lifecycle.
  2. Fokus auf Resilienz: DORA verlangt klare Strategien für operative Resilienz. Entwicklungsteams müssen Systeme designen, die über Surface-Level-Funktionalität hinausgehen – Anwendungen, die Ausfälle bewältigen und gegen Störungen geschützt sind. Das Verständnis von DORA unterstützt bei der Architektur von Anwendungen, die Störungen nahtlos handhaben können, ob durch technische Fehler oder externe Bedrohungen.
  3. Zusammenarbeit und funktionsübergreifende Teams: Die effektive DORA-Implementierung erfordert einen kollaborativen Ansatz, was in siloistierten Banking-Strukturen eine Herausforderung darstellen kann. Entwicklungsteams müssen eng mit Cybersecurity-Teams, Risikomanagement und Compliance-Verantwortlichen zusammenarbeiten.
  4. Agilität im Incident-Response: DORA verlangt, dass Organisationen Incidents effizient melden und darauf reagieren. Entwicklungsteams müssen ausgerüstet sein, um schnell auf Schwachstellen zu reagieren und Fixes zu deployen.
  5. Kultur der kontinuierlichen Verbesserung: DORA fördert eine Kultur kontinuierlicher Verbesserung und Testing. Dies erfordert die Adoption von Praktiken wie Chaos Engineering und regelmäßigem Stress-Testing von Anwendungen, um sicherzustellen, dass sie unerwartete Szenarien bewältigen können. Diese Methodologien helfen nicht nur bei regulatorischen Anforderungen, sondern verbessern auch die Qualität und Zuverlässigkeit der entwickelten Software.

GitLabs Rolle bei DORA-Compliance

GitLab unterstützt Finanzinstitute bei der Erfüllung strenger DORA-Anforderungen. Mit Security, die in frühe Phasen von Deployment-Pipelines integriert ist, positioniert sich GitLab für Organisationen, die Software nach Secure by Design entwickeln.

  • Robustes Risikomanagement: GitLabs integrierte Tools ermöglichen Organisationen, Risiken in ihrer digitalen Landschaft zu identifizieren, bewerten und managen. Durch Features wie Issue Tracking und Merge Requests lassen sich Risiken kollaborativ während des gesamten Software-Development-Lifecycle managen und dokumentieren. GitLab stellt mehrere Tools bereit, um diese Anforderungen effektiv zu managen: - Audit-Logs und Compliance-Dashboards: GitLabs Audit-Logs erfassen alle Aktivitäten innerhalb der Plattform und geben Finanzinstituten eine vollständige Historie von Änderungen an Code, Konfigurationen und Infrastruktur. Diese Logs ermöglichen Compliance-Teams, User-Aktionen zu reviewen und Unregelmäßigkeiten zu erkennen, die Risiken darstellen könnten. Zusätzlich bietet GitLabs Compliance-Dashboard Echtzeit-Visibilität, welche Projekte etablierte Policies erfüllen, was Large-Scale-Governance erleichtert. - Custom Compliance Frameworks: GitLab ermöglicht das Erstellen von Custom Compliance Frameworks, die auf regulatorische Anforderungen und geografische Regionen einer Organisation zugeschnitten sind. Diese Frameworks gewährleisten konsistente Durchsetzung von Security- und operativen Standards und erfüllen DORAs systematische Risikomanagement-Ziele.

  • Umfassendes Application Security Testing: Security-Schwachstellen stellen signifikante regulatorische, finanzielle und Reputationsrisiken dar. GitLab adressiert diese Herausforderungen durch Integration von Security-Testing direkt in CI/CD-Pipelines, wodurch Schwachstellen vor Deployment erkannt und mitigiert werden. Dieser Ansatz nutzt mehrere Testing Methodologien:

    GitLabs Security-Tools führen automatisierte Tests aus, die Code, Container und Third-Party-Dependencies auf Schwachstellen scannen. Diese Features helfen Organisationen, DORAs Anforderung zum kontinuierlichen Testing von IT-Systemen zu erfüllen und gewährleisten, dass potentielle Schwachstellen adressiert werden, bevor sie zu operativen Risiken werden.

    GitLab features for DORA requirements in EU

  • Effizientes Incident-Reporting: GitLabs Project-Management-Capabilities ermöglichen Teams, signifikante IKT-bezogene Incidents effektiv zu loggen und zu tracken. Diese zentralisierte Dokumentation, kombiniert mit Continuous Vulnerability Scanning, erleichtert zeitgerechtes Reporting an Regulierungsbehörden, verstärkt Visibilität und unterstützt Compliance mit DORAs Incident-Reporting-Anforderungen. GitLabs Incident-Management-Features optimieren den Remediation-Workflow und erleichtern Teams, Incidents zu identifizieren, zu verfolgen und darauf zu reagieren.

    • Incident-Management-Tools: GitLab umfasst integrierte Tools für Incident-Management als zentralisiertes Record für Teams, um Issues effektiv zu reporten, bewerten und mitigieren. Nutzer können Incident-Records erstellen, Ownership zuweisen und den Untersuchungs- und Lösungsprozess dokumentieren. Diese Zentralisierung optimiert nicht nur Incident-Management, sondern ermöglicht Teams auch Rückverfolgung und Accountability-Bestimmung für jeden Incident. Durch klare Ownership und strukturierte Workflows positioniert GitLab Organisationen, um DORAs Anforderungen für effektive Incident-Response-Pläne zu erfüllen.
    • Real-time Alerts und Monitoring-Integrationen: Durch Integration mit Monitoring-Tools wie beispielsweise Prometheus und Grafana ermöglicht GitLab Finanzinstituten, Real-time-Alerts bei auftretenden Issues zu erhalten. Diese Alerts können automatisierte Incident-Responses triggern und Teams helfen, potentielle Bedrohungen zu adressieren, bevor sie eskalieren – im Einklang mit DORAs Betonung auf schnelle Reaktionszeiten.
  • Third-Party-Risikomanagement: GitLab ermöglicht Organisationen, eng mit Third-Party-Providern zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass diese dieselben rigorosen Standards erfüllen, die von der Branche gefordert werden. Die Plattform bietet sowohl Technical Controls als auch Governance-Features für Third-Party-Risikomanagement:

    • Technical Controls

    • Governance-Features

      • Policy Enforcement: Erzwingt automatisch Security-Policies für externen Code und Komponenten
      • Integration Controls: GitLabs API-First-Ansatz gewährleistet sichere und überwachte Integration mit externen Systemen
      • Audit Trails: Führt umfassende Logs aller Third-Party-Component-Nutzung und -Änderungen

    Diese Capabilities helfen Organisationen, DORAs Anforderungen für Third-Party-Risikomanagement zu erfüllen bei gleichzeitiger operativer Effizienz.

Die DORA-Verordnung verlangt systematisches Testing (Belastungstests, Szenarioanalysen, Recovery-Simulationen) und Incident-Reporting innerhalb präziser Zeitfenster: 4 Stunden für initiale Meldung, 72 Stunden für Zwischenbericht, 1 Monat für Abschlussbericht. Diese Anforderungen erfordern automatisierte Prozesse und lückenlose Audit-Trails.

Die EU-DORA-Regulierungen stellen neue Herausforderungen für Finanzinstitute dar und erfordern die Verstärkung von Governance-, Cybersecurity- und Resilienz-Frameworks. GitLab bietet Features, die die Säulen von DORA adressieren – von Incident-Management bis Cybersecurity-Testing und Third-Party-Risikomanagement. Durch Integration von GitLab in operative Prozesse können Finanzinstitute Compliance-Bemühungen unterstützen, Risiken minimieren und regulatorische Anforderungen mit größerer Effizienz erfüllen. GitLab bietet eine Grundlage für Organisationen, die der sich entwickelnden regulatorischen Landschaft voraus bleiben wollen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung starker Security und operativer Resilienz.

Kontakt aufnehmen, um mehr darüber zu erfahren, wie GitLab bei regulatorischen Herausforderungen helfen kann.

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